Sachspenden-Aktion UKRAINE im Tagestreff Weitlingstraße

Ab sofort nimmt der TAGESTREFF WEITLINGSTR. 11 in 10317 Berlin-Lichtenberg (direkt am U+S-Bhf) Sachspenden an für Frauen und Kinder (Stichwort "Ukraine") - konkret:

- Babynahrung

- Babywindeln

- FFP2-Masken

- Hygieneartikel für Frauen 

- evtl Kleidung (davon könnte es mittlerweile fast zu viel geben, daher bitte vor Ort entscheiden lassen, was noch geht)

Wer es nicht innerhalb der Öffnungszeiten schafft (Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa + So 9.30 - 15 Uhr), gerne bei mir melden, damit ich die Spende entgegennehmen und dann selbst weiterleiten kann. 

Bin morgen wieder vor Ort (diesmal leider nur bis 13.30 Uhr) 

- freu mich auf Euch.
Patricia

(Das Foto stammt aus der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" für unsere Klientinnen und Klienten im Dezember 2021.)

Mein Artikel im aktuellen "Magazin der Freund_innen des HUMANISMUS" 

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich begann, die Menschen mit 

den Bierflaschen in der Hand am Bahnhof Lichtenberg nicht nur 

wahrzunehmen, sondern mich für  sie und ihre Geschichten zu interessieren. Nicht, dass die Trinkenden am Bahnhof ihre Geschichte einfach so erzählen würden oder könnten, dachte ich, aber dass es einen Weg geben musste zu erfahren, wie man dorthin gelangt, wo sie leben. 

Häufig stand ich oben am Bahnsteig und schaute hinüber zu dem 

weißgetünchten Gebäude mit dem Banner „MUT zur Nachbarschaft“, dem Tagestreff für Wohnungslose 

und bedürftige Menschen. Und es war zugegebenermaßen Voyeurismus, der mir den Kopf weit genug verdrehte, um jene auf

der anderen Straßenseite zu beobachten, die dort hineingingen und 

herauskamen...

Mehr dazu und zur #asphaltliteratur unserer Stadt im aktuellen "Magazin der Freund_innen des HUMANISMUS": https://bit.ly/3anBtzF

Vormerken und nachzulesen auf der Website der Kehrenbürger Lichtenberg 

Gemeinsames Essen für Menschen ohne Obdach und in schwierigen Lebenslagen

am Samstag, 18.09.2021

von 10-16h
Heinrichtreff
Heinrichstr. 31 

(Foto vom 12.9.2020 im Heinrichtreff)

25.7.2021
Wahrheit ist immer obdachlos, heißt es. Hier bekommt sie zumindest ein Zuhause. 

Eine haarige Angelegenheit war das: Die Barber Angels waren den ganzen Tag im Tagestreff für Wohnungslose und Bedürftige vor Ort, um unseren Klientinnen und Klienten mit einem neuen Haarschnitt zu verwöhnen. Dazu Gespräche, Kuchen, Kaffee und jede Menge Sommerfrische  

Inniger Dank dem wunderbaren Team der Barber Angels Brotherhood, auch jenseits von Fön und Schere seid ihr schlichtweg ´ne Wucht.

(alle Fotos selbstverständlich mit der Einwilligung der Beteiligten aufgenommen by phm)

#mehrlichtenbergwagen

30.6.2021 
Ende März postete ich hier die gute Nachricht einer großen Idee - ein Vierteljahr später nun im Tagesspiegel Berlin die enttäuschende Nachricht:

Bezirk votiert gegen Pilotprojekt: Doch kein „Safe Place“ auf Wiese am Ring-Center in Berlin-Lichtenberg

Obdachlose sollten in Tiny Houses an einem Einkaufszentrum leben. Doch kurz vor der Umsetzung stimmt der Bezirk dagegen. Die Verwaltung ist „überrascht und irritiert“.
ROBERT KLAGES

Kevin Hönicke ist sauer. Der SPD-Baustadtrat von Berlin-Lichtenberg hatte bereits intensive Gesprächsrunden mit Anwohnenden geführt, um sie von dem Vorzeigeprojekt der Senatsverwaltung und des Bezirks zu überzeugen.
Auf einer Wiese an der Kreuzung Gürtelstraße Ecke Frankfurter Allee, gegenüber vom Einkaufszentrum Ring-Center, sollten rund acht wohnungslose Menschen in Tiny Houses leben, mit Repair Café und Gemeinschaftsgarten.
Es sollte ein Pilotprojekt der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales werden. Die Sozialgenossenschaft Karuna e.V. hatte bereits ein Konzept für den Standort an der Grenze zu Friedrichshain erarbeitet, das der Tagesspiegel im März exklusiv veröffentlicht hatte.
Nach Tagesspiegel-Informationen hat Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) nun allerdings Abstand von der Umsetzung des Projektes genommen. Auf Nachfrage bestätigt die Pressestelle: "Das Projekt in Lichtenberg ist vorerst nicht mehr durchführbar." Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg gegen das Projekt gestimmt habe. Man sei über die Entscheidung der Bezirksverordneten "völlig überrascht und irritiert", sagt der Pressesprecher der Sozialverwaltung, Stefan Strauß.

Die BVV hatte in einer Online-Sitzung gegen den SPD-Antrag zur Umsetzung des sogenannten "Safe Place" votiert. 16 Verordnete stimmten mit Ja, 27 mit Nein. Neben CDU und AfD stimmten auch einige Politiker:innen der Linksfraktion dagegen.
Ansiedlung von Obdachlosenlagern soll vermieden werden
Der Modellversuch eines Safe Place oder auch Common Place soll Aufmerksamkeit auf das Thema Obdachlosigkeit lenken. Wohnungslose Personen sollen selbstverwaltet leben können, aber auch unter der Aufsicht von Sozialpädagog:innen.

Zudem soll durch ein geplantes Camp die "wilde" Ansiedlung von Obdachlosenlagern vermieden und Drogenkonsum verhindert werden. Die Wiese in Lichtenberg ist bereits zu einem Treffpunkt für Alkoholiker:innen geworden, oft zelten Obdachlose dort.

Bereits im März 2019 hatte Sozialsenatorin Breitenbach für Safe Places in Berlin geworben und diese angekündigt. Sie sprach sogar von einem Ort von bis zu 100 Personen.

"Die Argumente, die für die Einrichtung von Safe Places sprechen, sind gut", sagte Breitenbach 2019. "Diese Plätze können Teil eines Paradigmenwechsels in der Wohnungslosenpolitik sein, der aus dem Ressort- und Zuständigkeitsdenken ausbricht und obdachlose Menschen als Subjekte der Stadtgesellschaft ernst nimmt."
Seitdem wurden mehrere Standorte in Berlin für einen solchen Ort bestimmt. Die Vorschläge machen die Bezirke, die Senatsverwaltung stellt die Mittel zur Verfügung. Der Ausschuss für Integration, Ausschuss und Soziales im Abgeordnetenhaus hat auch bereits Gelder für die Errichtung von Safe Places zur Verfügung gestellt. In Lichtenberg wartete Stadtrat Hönicke seit Monaten auf grünes Licht und Geld vom Senat für die Umsetzung des Safe Place auf der Wiese am Ring-Center.
Der Senat hatte bereits Geld eingeplant, dann stimmte der Bezirk gegen das Projekt
Hönicke hatte das Projekt bereits in Abstimmung mit der Senatsverwaltung öffentlich vorgestellt sowie mit Bürger:innen und in Fachgremien darüber diskutiert. "Die Debatten haben gezeigt, dass ein solches Konzept in der Umsetzung anspruchsvoll ist, aber zu großen Teilen auf eine aufgeschlossene und positive Grundhaltung trifft", sagt Hönicke.
Die Senatsverwaltung teilte mit, das Geld für das Projekt sei fest eingeplant gewesen, nach der Sommerpause wollten die Abgeordneten im Hauptausschuss über die Freigabe entscheiden.

Norman Wolf, Vorsitzender der Lichtenberger Linksfraktion, sagte dem Tagesspiegel, er halte den Ort für ungeeignet. "Die Menschen wären hier zur Schau gestellt worden. Außerdem kann man, entlang der wohl meist befahrenen Straßen Berlins, wohl kaum von einem 'safe' Place sprechen." Die Wiese ist begrenzt durch eine S-Bahntrasse sowie zwei mehrspurige Straßen mit Dauerstau.

SPD-Fraktion will weiter für den Standort werben
Die SPD-Fraktion will weiterhin versuchen, die anderen Parteien von dem Projekt zu überzeugen. "Dass die Senatsverwaltung dem Bezirksstadtrat Kevin Hönicke nun die weitere Begleitung versagt und nicht mehr bereit ist, das Projekt weiterzuverfolgen und im Abgeordnetenhaus zu diskutieren, bedauern wir daher sehr", heißt es in einer Pressemitteilung.
Anja Ingenbleek und Erik Gührs, Kreisvorsitzende der SPD Lichtenberg, teilen mit: „Eine erste Bürgerinformation im April hat bereits Anwohnerinnen und Anwohner erreicht, die sich konstruktiv auf der Fläche mit einbringen wollen, um gemeinsam eine Nachbarschaft zu gestalten. Das ist genau die Basis, die es für den Erfolg eines Safe Place Konzeptes braucht. Deshalb sollten wir die Chance hier unbedingt nutzen!"
Auf der Suche nach geeigneten Flächen
Kann in Lichtenberg ein anderer Standort gefunden werden? "Die Senatssozialverwaltung möchte die geplanten Projekte von Safe Places und Common Place in zwei Bezirken gern umsetzen", sagt Pressesprecher Strauß. "Wir haben darüber mit den Verantwortlichen in den Bezirken Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg lange Gespräche und Absprachen geführt."
Doch Lichtenbergs Linken-Fraktionsvorsitzender Wolf schlägt vor, berlinweit zu suchen, in seinem Bezirk kenne er keine geeigneten Flächen. Seine Fraktion unterstütze es aber, wenn sich das Bezirksamt auf die Suche nach geeigneten Flächen begebe. "Wir sind nicht gegen Safe Places, aber nicht an diesem Ort." Es gebe auch Anfragen von Wagenburgen, die ebenfalls keine Flächen finden könnten.
Jelbi-Station statt "Safe Place"
Dabei hatte die BVV Lichtenberg bereits grünes Licht für einen anderen Standort gegeben: Am S- und U-Bahnhof Lichtenberg sollte auf einem ehemaligen Parkplatz ein Safe Place entstehen, die Bezirksverordneten stimmten für einen gemeinsamen Antrag der Linken und SPD.
Doch dann entstand dort eine "Jelbi"-Station für E-Mobilität. Verkehrsstadtrat Martin Schaefer (CDU), Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese sowie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben die Station im März eingeweiht. Schaefer sagt zwar, es sei noch Platz für einen Safe Place, aber der Bezirk nahm Abstand von dem Ort.

Das Safe-Place-Projekt in Friedrichshain-Kreuzberg hingegen ist noch im Gespräch. Es handelt sich um eine Fläche auf einem Containerbahnhof der Deutschen Bahn Netz AG, hinter dem Ring-Center an der Frankfurter Allee. Also unweit der in Lichtenberg vorgeschlagenen Wiese.
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Bahn reden bereits seit Monaten intensiv über die Umsetzung, noch gibt es keinen Beschluss.

Seit mehr als einem Jahr leben rund 20 Obdachlose auf dem Gelände, haben sich Hütten gebaut. Die Bahn hatte bereits mehrere Räumungen angekündigt, aber bisher nicht konkret durchgeführt. Die nächste Räumung wird für Mitte Juli angekündigt, solange will man versuchen, eine andere Lösung zu finden.
Ein erster Entwurf für einen Safe Place an diesem Standort in Holzmodulbauweise hatte bereits viel Kritik auf sich gezogen. Obdachlose stellen sich einen "Safe Place" anders vor, mit Zelten und blickdichten Zäunen zum Beispiel. Das Konzept der Stadt sieht eher Container vor, modern und für Besucher:innen offen.
Proteste von Obdachlosen an einem Hostel in Friedrichshain
Während also erstmal keine Safe Places in der Stadt entstehen, kam es in den letzten Tagen vor einem Hostel in Friedrichshain zu Protesten von obdachlosen Menschen. Der Grund:  Zum 30. Juni endet die Corona-Kältehilfe der Stadt Berlin. Rund 500 obdachlose Menschen, die in Hostels und Hotels untergebracht waren, müssen raus und nun wieder auf der Straße schlafen, soweit sie nicht in andere Hilfsprogramme aufgenommen werden konnten.


Viele Obdachlose, die am 5. Februar aus dem Lager an der Rummelsburger Bucht geräumt wurden, kamen in das A&O Hostel in der Boxhagener Straße. Die Unterbringung sollte bereits zum Ende der Kältehilfe am 30. April enden, ist dann aber, wie andere Einrichtungen auch, wegen der Impfkampagne für obdachlose Menschen bis zum 30. Juni verlängert worden.

"Es war immer klar, dass es sich nur um eine vorübergehende Unterkunft und ein zeitlich befristetes Angebot handelt, das an die Corona-Verordnung, die Kältehilfe und die Impfkampagne gekoppelt war", sagte Stefan Strauß, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. "Unseres Wissens haben alle Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft Angebote zur sozialen Beratung in den Bezirken (soziale Wohnhilfe) erhalten." 

Die Bezirke seien verantwortlich und rechtlich verpflichtet, obdachlose Menschen unterzubringen. Es werde weiterhin 24/7- Unterkunftsmöglichkeiten für Obdachlose geben, finanziert aus einem Eu-Paket.

24.6.2021 

Kein Raum - Begegnungen mit Menschen ohne Obdach. Eine Fotoausstellung von Debora Ruppert

OBDACHLOS IN ZEITEN VON COVID-19 WHEN YOU CAN’T STAY AT HOME
Die Straßen sind leergefegt, der Hauptbahnhof ist ruhig, Duschräume sind geschlossen und viele Essensausgaben mussten ihre Angebote reduzieren. Es gibt kaum Flaschen zum Sammeln, die U-Bahnhöfe sind verwaist und die Straßenzeitung findet kaum Abnehmer.

WIE GEHT ES MENSCHEN, DIE AUF DER STRASSE LEBEN, IN DER COVID-19-KRISE?
Die Fotografin Debora Ruppert hat obdachlose Menschen während den „Lockdowns“ auf den Straßen Berlins porträtiert und befragt. Einige dieser Momentaufnahmen sind in der „KEIN RAUM – Begegnungen mit Menschen ohne Obdach“ Ausstellung zu sehen. Viele Menschen, die auf der Straße leben, leiden an Suchterkrankungen, haben gesundheitliche Probleme mit dem Herzen, der Leber oder der Lunge. Sie gehören somit zu den Risikogruppen. Durch Covid-19 hat sich ihre Situation zusätzlich verschärft. „Stay at home“ ist für sie allerdings keine Option. DIE

STANDORTBESTIMMUNG
In Deutschland ist in den letzten Jahren die Zahl der obdachlosen Menschen stark angestiegen. Nach Schätzungen der Wohnungslosenhilfe sind in der BRD ca. 678.000 Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen (Stand 2018: Aktuellere Zahlen gibt es nicht). Schätzungen gehen von 67% Männern, 25 % Frauen  und 8 % Kindern aus. Sie sind in Wohnheimen untergebracht oder übernachten bei Freunden und Bekannten, manche sind obdachlos und leben direkt auf der Straße. In der Nacht vom 29.01.–30.01.2020 fand in Berlin die Nacht der Solidarität stand. Bei dieser bundesweit ersten systematischen Obdachlosenzählung sind 1.976 Menschen auf den Straßen Berlins gezählt worden. Die Dunkelziffer liegt wesentlich höher. 

DIE FOTOGRAFIN
Debora Ruppert porträtiert seit 2009 wohnungslose Menschen auf den Straßen Berlins. In ihrer fotografischen Arbeit begibt sie sich auf Spurensuche. Wo leben Menschen, wenn sie keinen Raum in unserer Gesellschaft haben? Sie sucht sie an verborgenen Orten im urbanen Raum auf – unter Brücken, in Parks, unter Treppenaufgängen und in Zeltstädten. Die Fotografin begibt sich in eine Parallelwelt, die direkt vor unserer Haustür existiert. Sie geht auf eine architektonische Spurensuche zu versteckten öffentlichen Orten, die von Menschen ohne Obdach zu Wohnraum auf Zeit umgewandelt wurden. Ihre Bilder stellen eine Beziehung her, sind nie voyeuristisch, sondern lassen etwas von der einzigartigen Würde erahnen, die jedem Menschen innewohnt. Die Porträts treten in Dialog mit Menschen, die von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen sind.

(Pressemitteilung KEIN RAUM)
Ausstellung seit 8. Juni 2021 im Zentrum am Zoo; Hardenbergplatz 13; 10623 Berlin / Die 10 - 14 Uhr / Do 14 - 18 Uhr

Beeindruckendes Video zum Entstehen der Ausstellung und zu Deboras Arbeit:  Obdachlos in Zeiten von Covid-19 - YouTube 

26.03.2021
Obdachlose sollen in Tiny Houses neben Einkaufszentrum wohnen
Selbstverwaltet der Ausgrenzung „entfliehen“:
Mit einem Pilotprojekt wollen der Senat und der Bezirk Lichtenberg Obdachlosen eine neue Chance geben. von ROBERT KLAGES / Tagesspiegel:

Die Idee eines "Safe Places" für obdachlose Menschen gibt es schon lange in Berlin. Es mangelt, wie so oft, an den passenden Flächen. In diesem Fall für einen Ort, an dem eine Gruppe in Selbstverwaltung und unterstützt durch die Stadt leben kann.
Die Rufe nach einem solchen Ort wurden nach der Räumung des Obdachlosenlagers an der Rummelsburger Bucht in Berlin-Lichtenberg lauter. Im Bezirk soll es bald ein Pilotprojekt geben. Nicht an der "Bucht", denn dort wird es nach der Bebauung durch Wohnungen und Gewerbe keinen Platz mehr geben für Obdachlose.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg hatte im Anschluss an die Räumung einen Parkplatz am S-Bahnhof Lichtenberg als "Safe Place" vorgeschlagen – unter dem Vordach des Bahnhofs hatten Obdachlose eine Zeit lang ein Lager errichtet, bis dieses geräumt wurde.
Doch auf dem Parkplatz hat die Senatsverwaltung nun eine Sharing-Station für E-Mobilität eingeweiht: E-Autos, Fahrräder und E-Roller können dort gemietet werden. Zwar wäre laut Lichtenbergs Stadtrat Martin Schäfer (CDU) noch Platz für einen "Safe Place", allerdings wird es immer enger vor Ort. Der Bezirk versucht, eine Fläche in der Nähe des Bahnhofs für einen "Safe Place" zu finden. 

05.02.2021
Persönliche Erklärung zur Evakuierung des Obdachlosenlagers an der Rummelsburger Bucht am 5. Februar 2021 von Kevin Hönicke, Stellv. Bezirksbürgermeister und Stadtrat für Stadtentwicklung, Wirtschaft Arbeit und Soziales Berlin-Lichtenberg:

Seit Freitag dem 5. Februar bin ich rund um die Uhr mit der Rummelsburger Bucht befasst. Aber auch in den Tagen davor waren die Anfragen enorm und die Berichterstattung nahm zu. Wunsch war immer wieder, Menschen dort nicht alleine zu lassen und zu helfen. Für meine Entscheidungen bezüglich dem Schutz von Menschen vor anstehender extremer Kälte am 5. Februar habe ich bisher Kritik, aber auch viel Zustimmung erfahren. Ich nehme wahr, dass sich ein Groß der Zustimmung der Geschehnisse vom Freitag auf das von der Senatsverwaltung ermöglichte Angebot einer niedrigschwelligen Unterbringung bezieht. Dem Ziel regulär mehr davon zu schaffen, Projekte wie Common Places, Housing First und 24/7- Unterkünfte, habe ich mich schon lange angeschlossen und werde weiter alle Möglichkeiten dazu nutzen, wo sie mir offenstehen. Den Problemen der Obdachlosigkeit zu begegnen, bestimmt mein Handeln und ist gemeinsames Thema in dieser Stadt. Das europäische Parlament will Obdachlosigkeit bis 2030 beenden. Ich werde hierbei anpacken. Es ist aber auch klar, dass das Thema Obdachlosigkeit nicht in einem Bezirk alleine geklärt werden kann und wohnungslose Menschen sich dynamisch bewegen. Nur, wenn die Stadt geschlossen handelt und sich gegenseitig unterstützt, können wir das Ziel erreichen. Es braucht dazu ein engagiertes und ehrliches Vorgehen. Daher stand und steht für mich fest: Nicht zu Handeln war am Wochenende keine Option. Ich danke vor allem den Sozialarbeiter*innen dafür, dass sie mit den Menschen vor und während des Wochenendes intensiv gesprochen haben. Ich danke der Senatsverwaltung für den engen Austausch am Freitag und die gegenseitige Begleitung und ich danke dem DRK, dem THW, der BVG, der Polizei und Feuerwehr für die Unterstützung vor Ort. Wenn es bei der Sicherung der Fläche zu Beschädigungen kam, in der Zeit von Freitag bis Samstagmittag, war das nie im Sinne unseres Zieles und wir stehen bereit, hier Entschädigungen zu prüfen. Die Zusage, dass Eigentum geschützt und zugänglich bleibt, hatte ich vor Ort von der Vertreterin der Eigentümerin erwirken können, worauf mich auch die Proteste am Vormittag aufmerksam gemacht hatten. Dafür danke ich ausdrücklich. Als Mitglied des Bezirksamts setze ich geltendes Recht als Teil einer Exekutiven um und habe mein Dienst zum Schutz der Menschen auszuführen. Ich möchte Politik gestalten, um als Bezirksstadtrat in Zukunft nicht mehr vor der Entscheidung zwischen zwei schlechten Optionen zu stehen, sondern Hilfe zu etablieren, die die alle Betroffenen annehmen möchten. Als Parteimitglied der SPD gestalte ich deshalb eine Debatte darum, wie diese Gesetzgebung dem Gemeinwohl der Stadt besser dienen kann, aktiv mit. In diese Debatte müssen die Schwächsten der Gesellschaft miteinbezogen werden. So wie ich es bereits in den vergangenen Wochen und in der Nacht am 5. Februar gemacht habe, werde ich dazu weiterhin mit sozialen Trägern und Betroffenen sprechen. Ich weiß auch, dass diese Situation für soziale Träger und ihre Mitarbeitenden eine schwierige ist, weil sie ihre Überzeugungen berührt. Ich bin weiterhin überzeugt auch als Politiker Haltung zu zeigen und Entscheidungen zu treffen. Das erwarten Menschen zu recht von Politikerinnen und Politikern. Für diese Entscheidungen kann man mich kritisieren oder unterstützen, ich stelle mich den Diskussionen. So habe ich es Freitag und Samstag über viele Stunden vor Ort gemacht. Den Diskurs scheue ich nicht, weil ich die Hoffnung damit verbinde, dass wir unsere Stadt voranbringen und sozialer machen. 
Quelle: Newsletter Einfach machen! Nr. 8

01.08.2019
Mein Arbeitsbeginn im Tagestreff für Wohnungslose und Bedürftige
In Berlin wird die Zahl wohnungsloser Menschen auf derzeit 60.000 Personen geschätzt. Wohnungslosigkeit stellt ein enormes soziales Problem dar. Folge einer nicht nur vorübergehenden Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit ist unter anderem die sich deutlich verschlechternde psychische und psychosoziale Verfassung der Betroffenen.
Eine ganzheitliche Verbindung von niedrigschwelliger und zu festen Zeiten erreichbarer sozialer und medizinischer Versorgung, die zudem durch die Ausgabe von Mahlzeiten und Kleidungsstücken sowie durch eine sozialpflegerische Betreuung begleitet wird, ist seit Jahren im TagesTreff für Wohnungslose und Bedürftige "MUT zur Nachbarschaft" im Bezirk Lichtenberg sichergestellt.
Wir bieten den primär auf der Straße lebenden Menschen, welche in der Regel nicht krankenversichert sind und daher das gesundheitliche Regelsystem nicht nutzen können, unsere Unterstützung an.  Dafür stehen ihnen Allgemeinmediziner sowie Zahnärzte zur Verfügung.
Der Tagestreff setzt sich für die Wiedereingliederung bedürftiger Menschen ein, damit diese im besten Fall wieder in der Lage sind, ein geregeltes und eigenständiges Leben führen zu können. Die Menschen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, sind auf unsere Hilfe angewiesen.