24.04.2022 - Mitstreiter*innen gesucht
Vereinsgründung "Kulturbahnhof Friedrichsfelde e.V."
Der U-Bahnhof Friedrichsfelde soll Kulturbahnhof werden: Für die Realisierung der Kunst am U Bahnhof Friedrichsfelde suche ich Interessierte, die unserem neu zu gründenden Verein beitreten möchten.
Schreibt mir eine Mail,
- wenn Euch die Mitgestaltung unseres Kiezes interessiert,
- wenn ihr Kunstschaffende kennt, deren im öffentlichen Raum zu sehen sein sollten.
Dank & herzliche Grüße,
Patricia
#mehrlichtenbergwagen
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Foto © Lisa-Marie Sager
16.04.2022 - Fortbestand der BLO-Ateliers gegen Pläne der Deutschen Bahn gesichert
Das Eisenbahnbundesamt hat mitgeteilt, dass der Deutsche Bahn Konzern seine Pläne für einen Baustellenlagerplatz auf dem Gelände der BLO-Ateliers zurückgezogen hat.
Das ökologische Projekt "Trockenwiese" und die dort lebenden Zauneidechsen werden nicht angerührt!
Der Deutsche Bahn Konzern sendet damit ein positives Signal für die weiteren Verhandlungen um eine langfristige Sicherung der BLO-Ateliers nach dem Ende des Mietvertrages im Juni 2024.
Bildrechte ( Die preisgekrönte Trockenwiese der B.L.O.-Ateliers trägt zur Biodiversität in der Stadt bei): BLO Ateliers
13.04.2022 - Café Maggie Meets Street College
Es ist soweit: Das STREET COLLEGE ist seit Kurzem auch in Lichtenberg im Café Maggie von Gangway e. V. vertreten. Und genau da, wo fortan mittwochs von 14 bis 18 Uhr die Köpfe rauchen, rauchte gestern der Grill beim wunderbaren KENNENLERNEN für alle, die Interesse oder einfach Lust aufs Zuammensein hatten.
Hier trifft Streetwork auf (Aus-)Bildung, hier wird dir zugehört und wird dir vermittelt, wie du die Kurve kriegen kannst. Ein KIEZ-Treff im eigentlichen Sinne: Jede und jeder sind willkommen.
Statt von Problemen wird hier von Lösungen gesprochen. Keine Scham, kein Verdrängen, sondern Offenheit und Selbstvertrauen bestimmen das Tun und das Sein. Ein Ort zum Verweilen mit Menschen, die sich engagieren und die wir als SPD Lichtenberg unterstützen, wo wir können.
Danke an Stefanie, vom Streetcollege, für das Bereitstellen des Fotos!
Tamara Lüdke, Patricia Holland Moritz, Fabian Weinert, Kevin Einenkel
01.04.2022 - Tag des Kinder- und Jugendbuchs
Vorlesen im Park
Die zwei Damen aus dem SPD-Fraktionsbüro, Patricia Holland Moritz und Lisa Sager, waren heute im Rathauspark unterwegs, um die vorbeiziehenden Leute mit Geschichten zu erfreuen.
Warum taten die Damen das, fragt ihr euch? Weil der morgige Tag als "Internationaler Kinder- und Jugendbuchtag" bekannt ist.
Und weil bei kaltem Wetter warme Worte Wunder wirken, lauschten ihnen die Menschen auch mit Freude.
Und wenn sie nicht in ihr Büro zurückkehren mussten, so lesen sie noch heute (und auch gern immer wieder)!
Foto © Lisa-Marie Sager
12.08.2021 - Pressemitteilung: Neues kulturelles Zentrum: U-Bahnhof Friedrichsfelde
Neues kulturelles Zentrum: Friedrichsfelde - Patricia Holland-Moritz (SPD), Kandidatin für das Abgeordnetenhaus für Friedrichsfelde und den Weitlingkiez, möchte den U-Bahnhof Friedrichsfelde zu einem Kulturbahnhof entwickeln
Der U-Bahnhof Friedrichsfelde soll Kulturbahnhof werden: Das „Tor nach Friedrichsfelde“ als attraktiver Standort für Kunst, Kultur und die Geschichte unseres Ortsteils. Der Bahnhof und sein Umfeld werden zur Ausstellungsfläche für die Kunst hier ansässiger Künstler*innen und für die historische Illustration eines ganzen Stadtteils. Mit der Anbringung von historischen Tafeln bekommt man am Eingang oder am Bahnsteig einen Überblick über die Geschichte von Friedrichsfelde und der Umgebung sowie der Geschichte der Linie U5 (Linie E zum damaligen Zeitpunkt).
Täglich nutzen die Anwohnenden diesen Bahnhof für ihre Fahrt mit der U5, einer der historischen U-Bahn-Linien in Berlin. Genauso häufig passieren Züge den Bahnhof aus dem Nordosten unserer Stadt und auf dem Weg zum und vom Tierpark Berlin, einem Anziehungspunkt für Berliner*innen und internationale Besucher*innen. Mit Kunst und Kultur verführt der Bahnhof Friedrichsfelde dazu, schon eine Station vorher auszusteigen.
Vom Tierpark bis zum Weitlingkiez sind vielseitige Kunstschaffende ansässig. Mit dem Kulturbahnhof entstünde hier ein Spiegelbild der Vielfalt und Kreativität lokaler Kunst, Lichtenberg würde sein Image als kulturell interessanter Bezirk Berlins verbessern und Künstler*innen eine weitere Ausstellungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird aus dem U-Bahnhof mit den historischen Tafeln ein Bildungsort. Ähnliche Tafeln existieren bereits entlang der Linie, jedoch wurde der ursprüngliche historische Endpunkt der Linie E, der 1930 eröffnete Bahnhof Friedrichsfelde, noch nie gesondert beleuchtet. Gemeinsam mit lokalen Geschichtsinitiativen kann dabei herausgearbeitet werden, wie sich der U-Bahnhof Friedrichsfelde den ankommenden oder abfahrenden U-Bahngästen präsentieren möchte.
Patricia Holland-Moritz (SPD), Kandidatin für das Abgeordnetenhaus für Friedrichsfelde und den Weitlingkiez, dazu: „Mit einem Kulturbahnhof Friedrichsfelde wird der tägliche Arbeitsweg zum kulturellen Erlebnis. So ein niedrigschwelliges Angebot, an Kunst und Kultur heranzuführen, gibt es selten. Die Kunst würde hier es hier einmal mehr schaffen, Brücken zu bauen. Eine Brücke zwischen dem Weitlingkiez und Friedrichsfelde, die die beiden Kieze noch näher zusammenbringt. Lasst uns bspw. die Kunstmeile auf der Weitlingstraße bis zum Bahnhof Friedrichsfelde weiterführen, mit einem jährlichen Straßenumzug feiern wir die kulturelle Vielfalt, machen uns stark für Toleranz und schaffen ein neues Highlight hier bei uns vor Ort. Die Neugestaltung des Bahnhofs setzt zudem für die Anwohnenden ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung ihres Wohnortes. Für die Umsetzung dieser Idee, Friedrichsfelde wird Kulturbahnhof, bin ich bereits mit der BVG und potentiellen Unterstützenden im Kontakt.“
Patricia Holland-Moritz, Schriftstellerin und Kandidatin für das Abgeordnetenhaus für Friedrichsfelde und den Weitlingkiez
Foto © Lisa-Marie Sager
12.07.2021 - Neustart Kultur: 90 Mio Euro zur Förderung Solo-Selbstständiger in der Kultur
Aus dem buchreport:
Der Bund legt im Zuge von „Neustart Kultur“ ein Stipendien-Programm in Höhe von insgesamt 90 Mio Euro auf für das sich solo-selbstständige Künstler verschiedener Bereiche bewerben können.
Mehr als 16.000 solo-selbständige Künstlerinnen und Künstler, Journalistinnen und Journalisten sowie weitere Kreative sollen mit den Stipendien in Höhe von jeweils 5000 Euro unterstützt werden, „um die aktuelle Situation für ihre künstlerische Weiterentwicklung zu nutzen.“ Verteilt werden die Gelder über die jeweiligen Verwertungsgesellschaften GEMA, GVL, VG Wort und VG Bild-Kunst.
Die GEMA und die GVL erhalten jeweils 30 Mio Euro, die VG Wort und die VG Bild-Kunst jeweils 15 Mio Euro. Das Programm startet bei den einzelnen Verwertungsgesellschaften zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Den Anfang macht die VG Bild-Kunst, deren Ausschreibung heute beginnt. Über die Vergabe der Stipendien entscheiden unabhängige Jurys.
Weitere Informationen zum „Stipendienprogramm der Verwertungsgesellschaften in NEUSTART KULTUR“ und den Antragsvoraussetzungen stehen unter www.kulturstaatsministerin.de/neustartkultur sowie demnächst auf den Webseiten der einzelnen Verwertungsgesellschaften bereit.
21.06.2021 - Fête de la Musique - im diesjährigen Partnerbezirk Marzahn-Hellersdorf: Das größte, bunteste, lauteste Streamingfestival des Jahres, das den Sommer in Berlin eröffnet
Aus der Pressemitteilung:
Die Fête De La Musique in Berlin findet am 21. Juni 2021 statt - erste Details und die Kampagne "Musik möglich machen“: Über 100 Orte, Clubs Konzerthäuser und Initiativen sind dem Aufruf der Fête de la Musique gefolgt und wollen Musik möglich machen – auch wenn die aktuelle Situation eine Fête, wie Berlin sie kennt und liebt, nicht zulassen wird. Aber die Sehnsucht nach Musik und Zusammenarbeit ist groß, bei renommierten und international bekannten Orten wie dem Friedrichstadt-Palast oder der Deutschen Oper ebenso wie bei KiezInitiativen wie dem Unpluggedival in Pankow oder am schönen Strandbad Wendenschloss. Sie alle möchten ihren Teil zum Europäischen Fest der Musik beitragen, auch wenn dieser 21. Juni 2021 ein zweites Mal nur als Online-Fest gefeiert werden kann. „Wir sind begeistert von dem großen Zuspruch, den unser Aufruf zum Mitmachen bekommen hat“, sagt der Kurator der Fête de la Musique Berlin, Björn Döring. „Zu Beginn des Jahres waren wir uns sehr unsicher, ob und wie die vielen leidenschaftlichen privaten wie professionellen Musikfans das erste Corona-Jahr überlebt haben, von deren Engagement die Fête lebt und ihre stadtweite Strahlkraft erhält“, so Döring weiter. „Auch wussten wir nicht, ob die Bereitschaft für eine zweite Fête de la Haus-Musique noch vorhanden ist, nachdem wir so lange Zeit Live-Musik nur als Stream genießen konnten, ohne die Gänsehaut des direkten Konzerterlebnisses zu haben.“
Aber die Liebe und Begeisterung der Berliner:innen zur Musik und für die Fête de la Musique ist stärker als die Pandemie und so haben sich über 100 Menschen, Veranstalter:innen, Orte und Initiativen gemeldet und wollen unter dem diesjährigen Hashtag, Motto und Titel der Fête „Musik möglich machen“. Die Website der Fête wird am 21. Juni 2021 zum Festival-Ort ganz besonderer musikalischer Begegnungen. Bislang haben schon folgende Partner ihre Teilnahme bestätigt: Badehaus, Centre Français de Berlin, Frannz Club, Gretchen, Projekt Musiandra, NaunynRitze + TurningTables, Musikschule Fanny Hensel, Friedrichstadt-Palast Berlin, Strandbad Wendenschloss, Mercedes-Platz, Pfefferberg Haus13, Sage Beach, Gemeinde Luther Genezareth meets Startbahn 03, Jugendkulturzentrum Spirale, Berliner Chorverband, Reggae in Berlin, Leo-Borchard-Musikschule, Unpluggedival Festival Pankow, Botschaft der Republik Indonesien, Botschaft von Slowenien, Deutsche Oper. Im diesjährigen Partnerbezirk Marzahn-Hellersdorf stehen bereits folgende Orte fest: Maxie Treff Wuhletal, Orwo Haus, Projektraum Galerie M, Schloss Biesdorf, Roter Baum Berlin „Respekt und Neugier Festival“, Gutsgarten Hellersdorf, Hans Werner Henze Musikschule, Kulturgut Marzahn … Das diesjährige Fête-Motto lautet „Musik möglich machen“. Dies ist zugleich eine Kampagne, mit der die Fête de la Musique die Gesichter derer in die Öffentlichkeit bringen will, die mit ihren Konzerten, ihren Veranstaltungen, ihrer Leidenschaft die Fête ermöglichen. Fotografiert an drei beispielhaften Orten (den Gärten der Welt, dem Gretchen Club und der Kulturbrauerei) werden die Gesicher Teil einer Plakat- und Online-Kampagne. Begleitend wird eine Fundraising-Plattform in Zusammenarbeit mit Betterplace ins Leben gerufen: Auf betterplace.me/fetedelamusique können Zuschauer:innen die Orte und Musiker:innen direkt unterstützen können, denn in diesem Jahr zählt jede Hilfe.
E-Mail: [email protected]
Kurator: Björn Döring / [email protected]
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Foto: phm mit Bjoern Doering (2018 auf der Fête in Lichtenberg)
weiterführende Infos zur Fête: https://www.fetedelamusique.de/
21.05.2021
Bestandsaufnahme aus der Zwischenzeit: Ein Spaziergang mit Band-Booker Thomas Franke von Capital Music and Media
In Irlands Kerry sah ich Kühe am ersten Frühlingstag nach monatelangem Verharren im Stall wieder raus auf die Weide sprinten. Diese Fleischkolosse tollten, jauchzten und schlugen aus wie die Bäume im Mai. Dieses Bild kommt mir in den Sinn, wenn ich an den heutigen Tag 1 nach der Dunkelheit denke.
Die Gastronomie baut zumindest draußen ihre wieder Bühnen auf. Im Gegensatz zur flinken Schwester Gastro jedoch können Kunst und Kultur nicht einfach den Rollladen hochziehen, ein Fass anschließen, die Kellner aus ihren Kurierjobs für GORILLAS & Co. zurückholen, Aschenbecher aufstellen, Registrierkasse und Ipod einstöpseln und loslegen. Der Vorlauf im Tournee-Booking ist länger, sechs bis neun Monate. Wie plant man den Tag X?
Dazu ein Interview mit Musikverleger, Plattenboss und Band-Booker Thomas Franke von Capital & Music & Media in Berlin Kreuzberg hier auf meinem Blog.
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weiterführende Infos zu Thomas Franke / Capital Music und Media: http://www.capitalmusic.de/
10.05.2021
DAMIT KULTUR NICHT VERSCHROTTET WIRD:
AUFRUF DES FREUNDESKREISES DER BLO-ATELIERS
Die Deutsche Bahn plant einen 2500qm großen Schotterplatz mit Baustraße mitten durch die BLO-Ateliers Die Werk- und Workshopplätze von @baumundbogen, @berlinerbumerang, @kinokaberlin, @uliwestphal, @atelier_figurengold, ein komplettes ökologisches Projekt mit Zauneidechsen, Wildbienen, Insekten - wie auch alle Kulturveranstaltungen im Außenbereich sollen für eine Baustellenlagerfläche weichen.
Auszug aus der öffentlichen Bekanntmachung: Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann gemäß § 73
Absatz 4 VwVfG bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist - bis einschließlich 9. Juni 2021 - beim Eisenbahn-Bundesamt, Außenstelle Berlin, Steglitzer Damm 117, 12169 Berlin
(Geschäftszeichen: 51137-511ppü/022-2301#005), oder bei dem oben genannten Bezirksamt von Berlin schriftlich oder
mündlich zur Niederschrift Einwendungen gegen den Plan erheben.
Bitte schließt euch an, bevor diese Natur- und Kulturoase unter Schottersteinen erstickt!
03.05.2021
KULTURFORUM STADT BERLIN DER SOZIALDEMOKRATIE e. V. veröffentlicht: DIE KONSEQUENZEN AUS CORONA - 10 PUNKTE FÜR DIE KULTUR
Auf drei Ebenen:
1. Die Wiederaufnahme der Arbeit für alle kulturellen Bereiche zu gewährleisten, sobald dies möglich ist;
2. Hilfen zum Neustart in ausreichender Form für Künstler:innen, Projekte und Institutionen bereitzustellen;
3. Programme für die Beseitigung von Defiziten aufzulegen, die in der Krise offenbar wurden wie für die Innovationen, die in der Krise produziert wurden.
Der folgende Text richtet sich an die für die Kultur Verantwortlichen und die zuständigen parlamentarischen Gremien hier in Berlin, wie in allen Ländern, in den Kommunen und auf der Bundesebene sowie die damit befassten Kultur- Organisationen:
- Punkt I: Den Neustart initiieren. Chancengleichheit für die Kunst
Die wichtigste Voraussetzung für die Kunst insgesamt wie für alle Kulturschaffenden ist Verlässlichkeit. Maßnahmen wie das Infektionsschutzgesetz, die künstlerische Tätigkeiten einschränken oder insgesamt untersagen, erfordern gleichzeitig Regelungen, die den Wiedereinstieg definieren. Hierbei geht es nicht um eine Bevorteilung der Kunst, sondern um Chancengleichheit. Wir fordern ein verbindliches Verfahren zur Justierung und Anerkennung von Konzepten und Vorgehensweisen. Dabei darf es nicht bei allgemeinen Verfügungen - „geht“/„geht nicht“ - bleiben. Gefordert sind Verständigungen über Standards, Stufenpläne, Alternativprojekte usw., die gemeinsam mit den Kulturschaffenden entwickelt wurden und werden.
- Punkt II: Den Neustart initiieren: Einnahmeverluste ausgleichen
Trotz der vielen Hilfestellungen wird mit der Dauer der Pandemie die Lage der Kunst und der Künstlerinnen und Künstler immer dramatischer. Die unterschiedlichen Maßnahmen - Soforthilfen, Stipendienvergaben, verschiedenste Förderprogramme - sind für den Moment eine Hilfe, sind aber meist nicht nachhaltig und längerfristig ausgelegt. Wir fordern ein, durch die Pandemie bedingte Einnahmeverluste insgesamt auszugleichen, Maßnahmen wie das von den Gewerkschaften geforderte Kurzarbeitergeld für Soloselbständige Künstlerinnen und Künstler einzuführen und erweiterte Nebenverdienstmöglichkeiten in Sondersituationen wie der Pandemie in der Künstlersozialkasse einzuräumen.
- Punkt III: Den Neustart initiieren: Fonds für die Wiederbelebung der Kultur
Selbst die wünschenswerte schnelle Überwindung der Pandemie wird vielen Kulturschaffenden, Institutionen und Projekten keinen einfachen Weg eröffnen, die künstlerische Tätigkeit wiederaufzunehmen. Der Neuanfang verursacht Kosten, vor allem wenn hierzu Investitionen in den Ablauf, Spielbetrieb, räumliche Organisation zu leisten sind. Hierbei geht es auch um Unterstützung für ehrenamtlich organisierte Kulturangebote (z.B. Chöre, Orchester) incl. von Soforthilfen für deren professionelle Unterstützung (z.B. Dirigenten). Daher werden Initiativen notwendig, die Hilfestellungen zur Wiederaufnahme leisten. Bund und Länder sind aufgefordert, Hilfsfonds für die mittelfristige Absicherung kultureller Aktivitäten einzurichten.
- Punkt IV: Innovationen der Krise nutzen. Digitale Verfahren voranbringen
Die Pandemie hat in vielen Bereichen die Richtung für Innovationen bei der Weiterentwicklung digital gestützter Verfahren deutlich gemacht. Gegenwärtig wird allerdings die Ausnahmesituation eher für die Durchsetzung von privaten Geschäftsinteressen genutzt, um eine weitergehende Marktbeherrschung zu erreichen. Viele Künstlerinnen und Künstler sind jetzt im Internet unterwegs, sich mit Musik/Klängen, mit Visualisierungen, mit Virtual-Reality- Formaten oder mit neuen interaktiven Verfahren zu beschäftigen. Ebenfalls hat die Wiedergabe von Kunstereignissen im Netz in der Krise an Fahrt aufgenommen, was eine Herausforderung in technischer wie dramaturgischer Hinsicht bedeutet. Die Digitalisierung von Kunstwerken ersetzt nicht den Wert des Authentischen, öffnet aber neue Pfade für Kulturproduktion und Rezeption. So können digitale Verfahren in der Musik z B. von Chören auch für Konzertformate genutzt werden. Wir brauchen eine Investitions- und Förderinitiative für netzbasierte Ästhetik und die breite Bereitstellung digitaler Technik für kulturelle Projekte. Zur Finanzierung kann die Einführung einer Digitalsteuer für die umsatzstarken Gewinner der Pandemie beitragen. Es müssen zudem entsprechende Software-Programme und neue Bezahlmodelle entwickelt werden, die von unterschiedlichen Akteuren plattformübergreifend genutzt werden können.
- Punkt V: Konsequenzen aus der Krise – Stadt und Kultur als Partnerschaft
Die vielfältigen und vielfachen Versuche, Kunst und Kultur als anspruchsberechtigt im öffentlichen Planungsprozess zu etablieren, hatten bis heute wenig Erfolg. Im Gegenteil: In der neoliberalen Phase der Stadtentwicklung wurden selbst bis dahin geübte Formen kultureller Gestaltung wie zum Beispiel die Kunst am Bau bzw. Kunst im öffentlichen Raum zurückgedrängt, wie auch die Berücksichtigung kultureller Infrastruktur bis hin zum Verzicht auf qualifizierte Auswahlverfahren für Architektur durch Wettbewerbe. Die Pandemie macht deutlich, wie anfällig unsere Städte mit ihren konsumorientierten Hotspots, leblosen Büro-Archipelen, isolierten Wohnquartieren und fehlenden Freiräumen sind. In der Isolationshaft von Corona wurden die urbanen Monokulturen zu Aus- und Einsperrzonen. Wir brauchen die gemischte Stadt, in der die Kultur ihren Platz hat. Urbane Mischung wird als Lösungsansatz in Fachkreisen gerne thematisiert, eine ernsthafte Annäherung an bereits formulierte Zielvorstellungen ist in der Wirklichkeit überkommenen Planungsrechts kaum zu finden. Eine Stadtentwicklung der Unterwerfung unter privatkapitalistische Renditeinteressen setzt die meisten Anstrengungen für eine lebenswerte Stadt zusätzlich außer Gefecht. Die durch Corona beschleunigte Entwicklung digital gesteuerter Distribution, die mögliche Dezentralisierung von Bürotätigkeiten in privaten Homeoffices und die zusätzlich forcierten Anstrengungen zur Minderung des motorisierten Individualverkehrs werden erhebliche Auswirkungen auf die Städte haben. Vor allem ein absehbarer Niedergang städtischer Einkaufszentren erfordert, den urbanen Raum neu zu vermessen. Die Politik ist aufgefordert, diese Veränderungen von Beginn an gemeinwohlorientiert zu organisieren. Mit Stadtentwicklungsplänen, die kulturelle Infrastruktur als Kernelemente der Stadtentwicklung berücksichtigen kann dieses Ziel erreicht werden. Durch eine klare Verankerung in der Gesellschaft kann die Rolle von Kultur gestärkt werden. Kultur braucht dafür die Partnerschaft der Stadtgesellschaft. Gerade im Hinblick auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kultur ist die Stadtgesellschaft mit ihren Kulturfördervereinen und zahllosen Initiativen aktiver Bürger:innen ein wichtiger Faktor und wird nach der Pandemie noch dringender gebraucht. Als Partnerin der Kultur und Sprachrohr des Publikums von Kulturangeboten hilft sie, dass Strukturen in den verschiedenen Lebensbereichen wiederaufgebaut und weiterentwickelt werden - z. B. durch kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche, Studierende, Senioren.
- Punkt VI: Konsequenzen aus der Krise - Neue Räume für die Kunst
Kunst – zeitgenössisch oder klassisch, als Atelier oder Arena - findet bis heute überwiegend auf nicht ausreichenden, häufig wenig funktionellen und oft nicht bezahlbaren Flächen innerhalb von Bestandsarchitektur statt. Ausnahme ist der Museumsbereich, der am meisten von den Investitionen in eine touristisch ausgerichtete Kulturpolitik profitiert. Die Theater mit ihren Guckkastenbühnen, traditionelle Konzertsäle, aber auch Orte der Kunstproduktion wie Ateliers haben Raumprobleme und Probleme mit den Räumen. Kulturräume - wenn sie denn überhaupt neu entstehen – werden weiterhin vorrangig als Vorzeigeorte konzipiert und nicht unter dem Aspekt notwendiger Infrastruktur. Kunst braucht zweckmäßige, d.h. wandelbare Räume, die sich einer veränderten ästhetischen Praxis nicht in den Weg stellen. Corona hat gezeigt, dass zusätzliche kulturell nutzbare Freiluftorte geschaffen werden müssen, die in den engen Grenzen zwischen Veranstaltungserfordernissen und Bedürfnissen der Anwohner:innen bestehen können. Hinzu kommt seit Jahrzehnten das Ärgernis der politischen Blockade gegenüber Regelungen zur Eindämmung von Gewerbemieten. Wer die Städte weder der Verwüstung noch einer ständig erneuerten Profitgier aussetzen will, muss Gewerbemieten generell bzw. für kulturelle Zwecke begrenzen. Die neuerliche durch Corona beschleunigte Bewegung in die Peripherie und „auf das Land“ als Gegenstück zur weiterhin stattfindenden Landflucht erfordert schließlich eine Planung über die Verwaltungsgrenzen von Städten und Gemeinden hinaus. Die Chance, ländlichen Räumen neue Entwicklungschancen zu geben, liegt in einer produktiven und sich der Kultur öffnenden Planungskooperation zwischen Stadt und Land.
- Punkt VII: Konsequenzen aus der Krise - Handlungssicherheit für die Kultur, Kulturfördergesetze verabschieden
Die Dramatik der Coronakrise hat sich vor allem in der Unsicherheit über die „Anspruchsberechtigung“ von Kunst, von Künstler:innen und von künstlerischer Praxis gezeigt. Diese Unsicherheit hat ihren Grund in der rechtlichen Grauzone, in der sich die Kultur insgesamt befindet. Kunst wird nach wie vor als ein optionales Terrain staatlichen Engagements betrachtet. Weder gelten für die Entwicklung kultureller Infrastruktur die Daten der Bevölkerungsentwicklung, noch gibt es als notwendig erachtete Versorgungsvorgaben z. B. für Soloselbstständige. Ebenso gibt es keine verbindlichen Standards im Bildungs- und Ausbildungssektor, etwa für die kulturelle Bildung. Der fehlenden Verankerung der Kultur in das gesellschaftliche Pflichtenheft kann nur begegnet werden, wenn es hierfür einen rechtlichen Rahmen gibt. Dies kann durch Kulturfördergesetze und Kultur-Entwicklungsplanungen erreicht werden, wie sie bereits in einigen Bundesländern auf den Weg gebracht wurden. Dabei sollten allerdings über die Maßgaben der bereits vorliegenden Gesetze hinaus deutlichere Verbindlichkeiten hergestellt werden. Kulturfördergesetze können so als sinnvoller Ausgangspunkt genutzt werden, um kulturelle Standards zur Normalität gesellschaftlicher Infrastruktur werden zu lassen.
- Punkt VIII: Konsequenzen aus der Krise - Grundeinkommen schaffen
Die Pandemie ist ein Warnhinweis, die soziale Sicherung für Künstlerinnen und Künstler wie für andere Berufsgruppen mit einem hohen Anteil an atypischen Beschäftigungsverhältnissen auf eine neue Grundlage zu stellen. Gefordert sind konkrete Umsetzungen für ein Grundeinkommen, das Menschen mit geringem bzw. unregelmäßigem Einkommen dauerhafte Sicherheiten wie auch einen Zugang zur Arbeitslosenversicherung und zum Kurzarbeitergeld bietet. Ebenso muss die Grundsicherung im Alter ausreichend für einen menschenwürdigen Lebensunterhalt sein. Die bestehenden Regelungen sind nicht ausreichend und stellen lediglich eine weitere Nachbesserung überholter Sozialsysteme dar. Darüber hinaus braucht es dringend gesetzlich verpflichtende Mindeststandards für sämtliche Vertragsarten in atypischen Beschäftigungsverhältnissen.
- Punkt IX: Konsequenzen aus der Krise - Künstler:innen brauchen Perspektiven
Jenseits einer Grundsicherung werden punktuelle Hilfen erforderlich, um in bestimmten Lebenssituationen die eigene Tätigkeit zu konsolidieren, auszubauen oder einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen. Dies können Mittel für Qualifizierungsmaßnahmen und das Erlernen neuer Techniken sein, es kann um technische Ausrüstung gehen oder um Hilfen für Gewerbegründungen usw. Daher sind auch Vorschläge wie „Gründungszuschüsse“ für Soloselbständige verbunden mit Coaching und Qualifizierung gefragt, um eine selbstständige Tätigkeit im Kunst-, Kultur- und Kreativbereich als Überbrückung für aktuell betroffene Kreative zu fördern, aber auch einen Ausblick auf neue (digitale) Geschäftsmodelle nach der Krise zu schaffen. Eine solche Hilfe zur Weiterentwicklung der beruflichen Möglichkeiten ist nicht allein zur persönlichen Qualifizierung hilfreich, sondern darüber hinaus für eine volkswirtschaftlich gewünschte Entwicklung von Bedeutung.
- Punkt X: Die Freiheit von Kunst und Kultur verteidigen
Kunst und Kultur sind in Gefahr. Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind berufliche Existenzen, Projekte und Institutionen bedroht. Freiheit der Kunst wurde und wird eingeschränkt durch Immobilienspekulation, die die Vielfalt in den Städten vernichtet, durch die Allmacht der Plattformökonomie mit ihren Monopolisierungsbestrebungen. Kunst und Kultur sind ebenso gefährdet durch die gegen die Freiheit der Kunst gerichtete Politik des Rechtspopulismus wie von selbst ernannten Zensurinitiativen. Wir brauchen eine Stärkung des Kulturellen in der Arena des Politischen – ganz in der Tradition eines weiten, über die Künste hinausgehenden Kulturbegriffes und einer Kulturpolitik, die sich als Gesellschaftspolitik versteht. Es geht um Kultur als Fundament des gesellschaftlichen Zusammenlebens, um Fragen, wie wir leben wollen, um Werte und Bildung, um Fragen kultureller Vielfalt und Identität und um Demokratie und Solidarität angesichts der Kulturalisierung von Konfliktlinien. Der Kampf um die materielle Existenz der Kunst und ihrer Akteure ist nicht zu trennen von dem Kampf um die Freiheit der Kunst. Kunst bedarf nicht des Segens einer „Systemrelevanz“, Kunst ist Maßstab für den Freiheitsgrad der Gesellschaft.
(leicht gekürzt wiedergegeben, Quelle: KULTURFORUM STADT BERLIN DER SOZIALDEMOKRATIE e. V. - Homepage: www.kultur-in-berlin.com)
22.04.2021
Neustart Kultur-Förderung bis Ende 2022 möglich: Die Maßnahmen im Überblick
Die Corona-Pandemie hat verheerende Folgen für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Für Künstlerinnen und Künstler geht es um die Existenz. Neben dem Rettungs- und Zukunftspaket NEUSTART KULTUR der BKM hilft die Bundesregierung mit wirtschaftlicher Unterstützung in Milliardenhöhe und weiteren Förderleistungen, von denen auch Kulturschaffende profitieren.
Zu den finanziellen Hilfen: https://bit.ly/2QubJex
21.04.2021
Du brauchst eine Spende oder willst selber spenden?
Die Initiative #coronakünstlerhilfe, die von dem Filmemacher und Singer – Songwriter Timm Markgraf & dem Unternehmer Benjamin Klein gegründet wurde, hat das Ziel, Künstler*innen zu unterstützen die aufgrund von Covid-19 in eine finanzielle Notlage geraten sind. Hierzu werden Spendengelder gesammelt, die über den eigens für diesen Zweck neu gegründeten Verein „1st class session-Artist Support-e.V.“ treuhändisch verwaltet und verteilt werden. Dieser Verein dient ausschließlich dem Zweck, Künstler*innen, die insbesondere durch die aktuelle Pandemie unverschuldet in Notlage geraten sind, finanziell zu unterstützen: https://bit.ly/3aEKm8j
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07.02.2021
Der Freundeskreis B.L.O.-Ateliers e.V.
Wir sind Freund:innen der B.L.O.-Ateliers in Berlin und haben uns 2019 gegründet. Die B.L.O.-Ateliers sind:
Kunstateliers, Manufakturen, Werkstätten, soziale Initiativen, kulturelle Veranstaltungen und Stadtnatur auf einem 12.000 m²-Areal der DB AG in Berlin seit 2004.
Wir wollen, dass die DB AG den ca. 100 Menschen, die hier kreativ arbeiten eine sichere Zukunft gibt.
Die B.L.O.-Ateliers in Berlin
Die B.L.O.-Ateliers sind eine einzigartige Mischung aus Kunstateliers, Werkstätten, Manufakturen und sozialen/kulturellen Initiativen. Sie werden national und international als Modellprojekt gewürdigt.
Seit 2004 betreibt der gemeinnützige Verein Lockkunst e.V. mit bis zu 100 aktiven Mitgliedern die B.L.O.-Ateliers auf einem Teil des ehemaligen Bahnbetriebswerk Berlin-Lichtenberg Ost. Auf 12.000 qm Fläche befinden sich fünf Gebäudekomplexe mit insgesamt 2.500 qm vermieteten Atelier- und Werkstatträumen. Die Freiflächen werden gemeinschaftlich genutzt, 7.000 qm davon werden naturnah erhalten. Auf die hier vorkommenden Eidechsen und Fledermäuse wird besonders Rücksicht genommen.
Der bis 2024 befristete Mietvertrag mit der Deutschen Bahn AG sieht vor, dass der Verein sämtliche Instandhaltungsarbeiten für Gebäude und Flächen übernimmt. Für die Erschließung des Geländes als Ateliergemeinschaft wurden 2004 erfolgreich EU (EFRE) Fördermittel in Höhe von 250.000 Euro beantragt und verwendet. Bis 2019 wurden keine weiteren Förderungen benötigt.
Die ehemalige Kantine wurde zu einem Veranstaltungsraum umgebaut. Hier finden die Vereinsversammlungen statt. Außerdem wird dieser Raum sozialen und kulturellen Veranstaltern zur Verfügung gestellt. Auch öffentliche Einrichtungen/Träger, wie zum Beispiel das Bezirksamt Berlin-Lichtenberg oder Berliner Schulen, führen hier regelmäßig Veranstaltung durch.